Instanzen


Was ist eine Instanz?

Eine Instanz ist einfach eine virtuelle Maschine, die in Ihrem Projekt läuft. Die Funktionen einer Instanz sind identisch mit denen, die Sie von einer Hypervisor-basierten Virtuellen Maschine gewohnt sind:

  • Eine Instanz hat eine oder mehrere virtuelle CPUs und eine bestimmte Menge an RAM.
  • In einer Instanz läuft ein Gastbetriebssystem, das Gastbetriebssystem stammt aus dem Image, das bei der Erstellung der Instanz verwendet wurde.
  • Eine Instanz hat ihr eigenes isoliertes Netzwerk.
  • Einer Instanz kann eine öffentliche IP zugewiesen sein (man nennt sie eine Floating IP), wodurch sie vom öffentlichen Internet aus erreichbar ist (vergessen Sie nicht die Sicherheit und halten Sie die Pakete auf dem neuesten Stand denken sie außerdem an die richtige Konfiguration der Sicherheitsgruppen).

Erstellen einer neuen Instanz

Wenn Sie eine neue Instanz erstellen, müssen Sie dabei die folgenden Parameter beachten:

  1. Name der Instanz (falls erforderlich, können Sie ihn später immer noch ändern). Hinweis: Die Verwendung von eindeutigen Namen ist keine Voraussetzung, aber etablierte Praxis. Wenn zum Beispiel mehrere Instanzen denselben Namen haben, können Sie nicht mit Befehlszeilenwerkzeugen eine Instanz über ihren Namen anzusprechen, und müssen stattdessen die ID verwenden.
  2. Wählen Sie die Festplattenkonfiguration. Die Standard-Festplattenkonfiguration verwendet die Größe, die in den Einstellungen angegeben ist. Wenn Sie sie anpassen müssen (z. B. eine größere Root-Platte oder einen Festplattentyp mit anderer Leistung wählen), wählen Sie die Option Boot from Volume.
  3. Wählen Sie ein Image. Das Image enthält ein Gastbetriebssystem, das in Ihrer Instanz ausgeführt werden soll. Das kann eine Linux-Distribution sein (wie Ubuntu oder CentOS), Windows, ein benutzerdefiniertes Image (welches sie selber hochgeladen haben) oder ein Snapshot.

  4. Wählen Sie den Flavor (die Konfiguration),die die Größe und Leistung Ihrer Instanz definiert.

  5. Wählen Sie die Netzwerke, mit denen Ihre Instanzen verbunden werden sollen, eine Sicherheitsgruppe und ein SSH-Schlüsselpaar.

Hinweis: Die Abrechnung der Instanz beginnt ab dem Zeitpunkt des Starts der Instanz bis zum Löschen der Instanz. Eine gestoppte Instanz wir weiterhin zum selben Preis wie eine laufende Instanz abgerechnet. Hintergrund ist hier, dass die Instanz weiterhin auf dem Server bereitgestellt wird und Ressourcen vorgehalten werden. Soll eine Instanz für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen und die Abrechnung gestoppt werden, kann die Aushängen / Shelve Funktion genutzt werden. Weitere Informationen finden sich unter Abrechnung.

Wichtig: Für Linux-Instanzen wird das Kennwort automatisch generiert (im Gegensatz zu Windows-Instanzen, bei denen Sie während der Instanz-Konfiguration die Möglichkeit erhalten das Passwort zu ändern. Notieren Sie sich dieses Kennwort, da es nicht mehr abgerufen werden kann, sobald das Informationsfenster geschlossen ist. Aus Sicherheitsgründen wird das Passwort nicht auf der Plattform gespeichert und kann daher nicht wieder eingesehen werden.

Booten der Instanz von einem Volume

Jeder Konfiguration gibt neben virtuellen CPUs und RAM auch die Menge an Speicher, der als Boot-Diskette der Instanz bereitgestellt wird, an. Die Menge ist normalerweise für die meisten Instanzen ausreichend. Mehr Speicher kann als zusätzliche Volumes hinzugefügt werden, sofern dies erforderlich ist.

Es gibt jedoch Fälle, in denen Sie die Boot-Platte der Instanz anpassen müssen. Das häufigste Beispiel ist die Verwendung eines großen benutzerdefinierten Images, das nicht auf die im Flavor definierte Speichergröße passt. Ein weiteres Beispiel ist die Notwendigkeit, Leistung der Boot-Platte anzupassen und sie für einen leistungsfähigere Typ zu konfigurieren (siehe Volume-Typen für weitere Details). In diesen Fällen sollten bootfähige Volumes verwendet werden

Um eine Instanz basierend auf einem bootfähigen Volume zu erstellen, müssen Sie zunächst ein bootfähiges Volume erstellen (Dies können sie über die Schaltfläche Neues Volume erstellen im Abschnitt Volumes erledigen). Sobald ein solches Volume existiert, können Sie es für eine Instanz-Erstellung (anstelle eines Images) verwenden.

Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt eine Instanz löschen, die auf einem Boot-Volume basiert, wird das Volume nicht mit der Instanz gelöscht und kann für eine andere Instanz genutzt werden. Oder Sie können es auch manuell in dem Abschnitt Volumes des Portals löschen.

Beachten Sie, dass wenn Sie ein Volume zum Booten Ihrer Instanz verwenden, ein zusätzliches Volume erstellt wird (und auch als reguläres Volume abgerechnet wird). Sie erhalten keine Gutschrift für die Menge an ungenutztem Speicherplatz aus der Konfiguration.


Verbindung zu einer Instanz

Kurze Zeit nachdem Ihre Instanz den Status aktiv erreicht hat, können Sie auf Ihre Instanz zugreife und sich auf diese verbinden. Grundsätzlich gibt es drei Wege sich mit einer Instanz zu verbinden:

  1. Wenn der Instanz eine Floating IP zugewiesen ist, können Sie sich direkt aus dem Internet mit dieser Instanz verbinden, indem Sie SSH (Linux),oder RDP (Windows) auswählen. Beachten Sie, dass Ihre Sicherheitsgruppe diese Verbindung zulassen muss (TCP-Port 22 für SSH und Port 3389 für RDP)- Beachten Sie auch, dass Linux-Instanzen standardmäßig so konfiguriert sind, dass sie keine passwortbasierte Authentifizierung akzeptieren. Sie müssen also SSH-Schlüsselpaare verwenden, um sich zu verbinden (RDP erlaubt die Verwendung eines Passworts).

  2. Wenn der Instanz keine Floating IP zugewiesen ist, können Sie per SSH oder RDP auf eine anderen Instanz mit Floating IP zugreifen. Wenn diese Instanz mit demselben Netzwerk wie Ihre Zielinstanz verbunden ist, können Sie sich über diesen Zwischenhost verbinden.

  3. Schließlich können Sie immer auf Ihre Instanz über die webbasierte Konsole zugreifen, mit oder ohne konfiguriertes Instanz-Netzwerk. Beachten Sie jedoch, dass Sie ein Benutzerkennwort angeben müssen, um sich anzumelden - es gibt keine Möglichkeit, sich über die Konsole mit den SSH-Schlüsseln anzumelden.


Instanz-Aktionen

Einschalten: Wenn Sie eine Instanz starten, wird sie automatisch eingeschaltet. Wenn eine Instanz eingeschaltet ist, zeigt das Feld Serverstatus "Aktiv" in grüner Farbe an. Sie können eine virtuelle Maschine später jederzeit stoppen oder starten.

Ausschalten: Diese Aktion schaltet Ihre Instanz aus. Dies ist vergleichbar mit dem Herunterfahren eines Rechners über die Betriebssystem-GUI oder die Befehlszeile. Beachten Sie, dass die Anwendungen, die auf einer virtuellen Maschine laufen, automatisch heruntergefahren werden. Wenn die virtuelle Maschine gestoppt wird, wechselt der Serverstatus in "gestoppt". Wenn Sie einen Load Balancer für Ihre Cloud-Services aufsetzet haben, sollten Sie berücksichtigen welche Einfluss der Stop einer virtuellen Maschine auf Ihre Anwendung hat.

Neustart: Wenn Sie einen physischen Computer an Ihrem Schreibtisch neu starten, wird das System ordnungsgemäß heruntergefahren und dann wieder hochgefahren. Ein äquivalenter Vorgang wäre das Initiieren eines Neustarts innerhalb des Gastbetriebssystems.

Reset: Diese Aktion schaltet Ihre Instanz mit einem Hard-Reset aus. Normalerweise wird dies in einer Situation durchgeführt, in der die Instanz eingefroren ist und ein normales Herunterfahren oder ein Neustart nicht funktioniert.

Größe ändern: Mit dieser Aktion können Sie einen neuen Flavour / Konfiguration für Ihre Instanz auswählen. Während des Größenänderungsvorgangs wird Ihre Instanz für kurze Zeit heruntergefahren und automatisch mit den neuen Einstellungen wieder eingeschaltet. Am Ende der Aktion, können Sie die Größenänderung entweder bestätigen (wodurch sie dauerhaft wird) oder rückgängig machen (wenn die Instanz mit der neuen Konfiguration nicht wie gewünscht funktioniert). Ihre Abrechnung wird entsprechend dem Preis angepasst, der mit dem neuen Flavor verbunden ist.

Snapshot: Diese Aktion erzeugt einen neuen Instanz Snapshot, der den gesamten Inhalt der Instanz sichert (zusätzliche Volumen müssen separat gesichert werden). Verwenden Sie Snapshots, um die Instanz zu sichern - zum Beispiel, bevor Sie eine drastische Änderung an der Serverkonfiguration machen, sodass Sie die Änderungen im Notfall rückgängig machen können.

Wiederherstellung: Mit dieser Aktion können Sie Ihren Server jederzeit auf sein ursprüngliches Image zurücksetzen. Beachten Sie, dass alle Daten auf dieser Instanz verloren gehen (außer den Daten, die in den angehängten Volumes gespeichert sind). Der Vorteil der Wiederherstellung anstelle des Löschens und Anlegens einer neuen Instanz ist, dass alle Konfigurationen der Instanz erhalten bleiben. Außerdem wird dadurch sichergestellt, dass alle Ressourcen, die dieser Instanz zugewiesen wurden (wie Volumes, Floating IPs, etc) nicht freigegeben werden. Beachten Sie, dass die Preise möglicherweise je nach Betriebssystem angepasst werden müssen. Wenn Sie z. B. ein Linux-basiertes Betriebssystem verwenden und auf ein Windows-Betriebssystem wechseln, dann wird das aktuelle Preisschema für diese Instanz entsprechend angepasst.

Shelve: Diese Aktion entfernt die Instanz von den Serversystemen und verschiebt diese in den Datenspeicher, ohne ihre Daten oder Konfiguration zu entfernen. Dafür wird auch die normale Abrechnung der Instanz gestoppt - Sie werden nur für den Speicherplatz des Object Storage, in dem sich die Instanz befindet, zahlen müssen. Wenn die Instanz ausgehangen ist, müssen Sie sie Einbinden, bevor Sie sie wieder einschalten können.

Löschen: Diese Aktion ist nicht umkehrbar und löscht Ihre Instanz. Die Abrechnung und Überwachung für diese bestimmte Instanz wird ab diesem Zeitpunkt gestoppt. Verwenden Sie diese Funktion mit Vorsicht!